Wer besitzt die SPS? Aufklärung eines Industriegeheimnisses.

Die speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) ist eine der bedeutendsten Entwicklungen in der Industrieautomation. Ihre komplexe Geschichte und die sich wandelnden Eigentumsverhältnisse werfen jedoch die Frage auf: Wem gehört die SPS? In diesem Artikel beleuchten wir die Ursprünge der SPS und verfolgen die Veränderungen ihrer Besitzverhältnisse im Laufe der Zeit.

Die Ursprünge der SPS: Ein Blick zurück

Die Geschichte der speicherprogrammierbaren Steuerung, oder SPS, beginnt in den 1960er Jahren, als die Automobilindustrie nach flexibleren und effizienteren Möglichkeiten suchte, Produktionsprozesse zu steuern. Die erste SPS wurde von Dick Morley und seinem Team bei Bedford Associates entwickelt und 1968 unter dem Namen „Modicon“ eingeführt. Diese Innovation revolutionierte die Art und Weise, wie Maschinen gesteuert wurden, indem sie festverdrahtete Relais durch programmierbare Einheiten ersetzte.

Mit der Einführung der SPS war eine neue Ära der Automatisierung eingeläutet. Sie bot eine nie dagewesene Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, die für die steigenden Anforderungen der Industrie unverzichtbar wurde. Die Automobilindustrie, die stets an der Spitze technologischer Innovationen stand, war der erste große Abnehmer dieser Technologie. Bald darauf folgten andere Sektoren, die die Vorteile der SPS erkannten und begannen, sie in ihre Produktionslinien zu integrieren.

Die frühen Jahre der SPS waren geprägt von einer rasanten technologischen Entwicklung und breiten Akzeptanz in der Industrie. Zahlreiche Unternehmen sprangen auf den Zug auf und begannen, ihre eigenen Versionen der SPS zu entwickeln. Dieser Wettlauf um Innovation führte zu einer Fragmentierung des Marktes, wobei jede Firma versuchte, ihre eigene Interpretation dieser revolutionären Technologie zu perfektionieren.

Eigentumsverhältnisse im Wandel der Zeit

In den ersten Jahrzehnten nach der Einführung der SPS gab es zahlreiche Fusionen und Übernahmen innerhalb der Industrie. Große Elektronikkonzerne begannen, kleinere Unternehmen aufzukaufen, die sich auf SPS-Technologie spezialisiert hatten, um ihre Marktanteile zu sichern. Siemens, Rockwell Automation und Schneider Electric wurden zu dominierenden Kräften, indem sie durch strategische Akquisitionen und Allianzen ihre Position festigten.

Ein bedeutender Wendepunkt in den Eigentumsverhältnissen kam mit der Globalisierung und der Verlagerung von Produktionsstätten in Niedriglohnländer. Viele Unternehmen passten ihre Strategien an und investierten verstärkt in Forschung und Entwicklung, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig wurden Patente und geistiges Eigentum zu einem entscheidenden Faktor im Wettstreit um die Marktherrschaft. Wer die innovativsten Technologien besaß, hatte einen klaren Vorteil.

Heute ist der Markt für SPS-Technologie stark konsolidiert, mit wenigen großen Playern, die den Großteil des Marktes kontrollieren. Doch trotz dieser Konsolidierung gibt es immer noch Raum für Innovation, insbesondere im Hinblick auf das Internet der Dinge (IoT) und Industrie 4.0. Diese neuen Trends stellen die Eigentümer der SPS-Technologie vor die Herausforderung, ihre Systeme weiterzuentwickeln und neue Partnerschaften einzugehen, um die Bedürfnisse einer digitalisierten Welt zu erfüllen.

Die Frage „Wem gehört die SPS?“ ist komplex und vielschichtig. Die Ursprünge dieser Technologie erzählen von bahnbrechenden Innovationen, während ihre Entwicklung durch strategische Eigentumsänderungen geprägt ist. In einer Welt, die zunehmend auf Automatisierung setzt, bleibt die SPS ein zentraler Bestandteil moderner Industrieprozesse. Wer die zukünftigen Entwicklungen in diesem Bereich dominieren wird, bleibt spannend zu beobachten, denn die Geschichte der SPS ist noch lange nicht zu Ende erzählt.

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