In der heutigen industriellen Welt spielen Automatisierung und Vernetzung eine zentrale Rolle. Zwei Begriffe, die in diesem Zusammenhang immer wieder auftauchen, sind SPS und OPC. Doch was verbirgt sich hinter diesen Abkürzungen und warum sind sie so wichtig? In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf diese Technologien und klären, wie sie in der Praxis eingesetzt werden.

Was ist eine SPS und wofür wird sie gebraucht?

Eine Speicherprogrammierbare Steuerung, kurz SPS, ist ein spezialisiertes Computersystem, das in der Industrie zur Automatisierung von Maschinen und Prozessen verwendet wird. Ursprünglich wurden SPS entwickelt, um die komplexe Verdrahtung von Relais-Schaltungen zu ersetzen. Sie sind robust, vielseitig und können in einer Vielzahl von Umgebungen eingesetzt werden, von der Herstellung über die chemische Industrie bis hin zu Infrastrukturprojekten.

SPS-Systeme bestehen aus einer zentralen Verarbeitungseinheit (CPU), Ein- und Ausgabemodulen sowie einer Programmierschnittstelle. Über die Ein- und Ausgabemodule kommuniziert die SPS mit Sensoren und Aktoren in der Anlage. Diese Module überwachen beispielsweise den Zustand von Maschinen oder steuern Motoren, Ventile und andere Geräte. Die zentrale Aufgabe der SPS besteht darin, basierend auf den erfassten Daten Entscheidungen zu treffen und entsprechende Aktionen auszuführen.

Die Programmierung einer SPS erfolgt meist in speziellen Sprachen wie Ladder Diagram, Funktionsbausteinsprache oder Anweisungsliste. Diese Sprachen sind darauf ausgelegt, technisch einfach verständlich zu sein und gleichzeitig hohe Flexibilität zu bieten. Durch diese Programmierung kann eine SPS auf verschiedene Szenarien reagieren und komplexe Abläufe autonom steuern.

OPC: Die Brücke zwischen verschiedenen Systemen

OPC, ursprünglich "OLE for Process Control", ist eine Sammlung von Standards und Spezifikationen, die eine reibungslose Kommunikation zwischen verschiedenen industriellen Geräten und Softwarelösungen ermöglichen. In einer zunehmend vernetzten Welt ist OPC essentiell, um die Interoperabilität zwischen Systemen unterschiedlicher Hersteller sicherzustellen.

Eines der Hauptziele von OPC ist es, den Datenaustausch zwischen einer SPS und anderen Systemen wie SCADA (Supervisory Control and Data Acquisition) oder MES (Manufacturing Execution Systems) zu erleichtern. Dadurch können Daten aus verschiedenen Quellen zentral erfasst und verarbeitet werden, was zu einer besseren Überwachung und Steuerung der Produktionsprozesse führt. OPC ist somit eine Art universelle Sprache für die industrielle Kommunikation.

Ein großer Vorteil von OPC ist seine Flexibilität und Skalierbarkeit. Dank Standards wie OPC UA (Unified Architecture) können Unternehmen ihre Systeme zukunftssicher machen und problemlos neue Geräte und Technologien integrieren. OPC UA bietet nicht nur verbesserte Sicherheitsfunktionen, sondern auch die Möglichkeit, Daten in einer strukturierten und semantisch reichen Form auszutauschen. Dies erleichtert die Implementierung moderner Industrie 4.0-Anwendungen und fördert die digitale Transformation.

SPS und OPC sind Schlüsseltechnologien der modernen Industrieautomation. Während SPS-Systeme die Grundlage für die Steuerung und Automatisierung von Prozessen bilden, fungiert OPC als Vermittler, der den Datenaustausch zwischen verschiedenen Systemen ermöglicht. Gemeinsam tragen sie dazu bei, die Effizienz und Flexibilität industrieller Anwendungen zu steigern, und ebnen den Weg für innovative Entwicklungen im Zeitalter von Industrie 4.0.