In der Welt der Automatisierung ist die speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) ein entscheidendes Element. Doch nicht alle SPS sind gleich. Es gibt Hard-SPS und Soft-SPS, die jeweils ihre eigenen Anwendungen und Vorteile haben. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Unterschiede zwischen diesen beiden Systemen und wann welche Variante am besten eingesetzt wird.
Was ist Hard-SPS und wann wird sie verwendet?
Hard-SPS, auch als klassische oder hardwarebasierte SPS bekannt, ist eine physische Einheit, die speziell für die Steuerung und Automatisierung industrieller Prozesse entwickelt wurde. Diese Systeme bestehen aus spezialisierter Hardware mit integrierten Prozessoren und Speicher. Ein Hauptmerkmal von Hard-SPS ist ihre Robustheit und Zuverlässigkeit, da sie in rauen industriellen Umgebungen, wie etwa in der Fertigung oder im Maschinenbau, eingesetzt werden können.
Die Verwendung von Hard-SPS ist besonders sinnvoll, wenn es um Anwendungen geht, die eine hohe Zuverlässigkeit und Echtzeitverarbeitung erfordern. In der Automobilherstellung beispielsweise müssen Produktionslinien rund um die Uhr ohne Unterbrechung laufen. Hier kann eine Hard-SPS sicherstellen, dass alle Prozesse effizient und ohne Verzögerung ablaufen, da sie speziell dafür ausgelegt ist, unter schwierigen Bedingungen zu arbeiten.
Ein weiterer Vorteil von Hard-SPS ist ihre Langlebigkeit. Da diese Systeme speziell für industrielle Anwendungen entwickelt wurden, sind sie weniger anfällig für Ausfälle und benötigen oft weniger Wartung. Dies spart langfristig Kosten und Ausfallzeiten, was sie zu einer attraktiven Option für Unternehmen macht, die auf kontinuierlichen Betrieb angewiesen sind.
Soft-SPS: Flexibilität in der Automatisierung
Soft-SPS hingegen bietet eine flexible und kostengünstige Alternative zur Hard-SPS. Sie basiert auf Software, die auf handelsüblichen Computern oder Industrie-PCs läuft. Diese Systeme nutzen die Rechenleistung und die Speicherressourcen des Host-Computers, was eine flexible Anpassung an unterschiedliche Anwendungen ermöglicht. Ein großer Vorteil der Soft-SPS ist ihre einfache Programmierbarkeit und Anpassungsfähigkeit.
Die Flexibilität von Soft-SPS macht sie ideal für Anwendungen, bei denen sich Anforderungen schnell ändern können oder die Integration neuer Technologien erforderlich ist. In der Lebensmittelindustrie beispielsweise können neue Rezepte oder Produktionsmethoden schnell und einfach implementiert werden, ohne dass eine neue Hardware angeschafft werden muss. Dies ermöglicht eine schnellere Anpassung an Marktanforderungen und Kundenwünsche.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Möglichkeit, Soft-SPS über Netzwerke zu steuern und zu überwachen. Dies erlaubt eine zentrale Verwaltung und Überwachung mehrerer Systeme über das Internet, was gerade in Zeiten von Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge (IoT) immer wichtiger wird. Diese Vernetzung erleichtert nicht nur die Wartung und Überwachung, sondern ermöglicht auch eine bessere Datenauswertung und Optimierung der Prozesse.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl Hard-SPS als auch Soft-SPS ihre Daseinsberechtigung haben, je nach den spezifischen Anforderungen einer Anwendung. Während Hard-SPS in Bereichen punktet, die hohe Zuverlässigkeit und Stabilität erfordern, überzeugt die Soft-SPS durch ihre Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Die Wahl der richtigen SPS hängt letztendlich von den individuellen Bedürfnissen und den Umgebungsbedingungen ab, in denen sie eingesetzt werden soll.